Ursprung
Zur Zeit seiner Gründung lag das Dorf in der Grafschaft Henneberg, einem Grabfeldgau des östlichen Frankenlandes. Verwaltungsmäßig war es dem Amt Eisfeld zugeteilt.
Umrandet von niederen Sand- und Muschelkalkhöhlen, im Tal der Brünna gelegen, gegen die rauen Nord- und Ostwinde durch den 486 Meter hohen Kirchberg geschützt, bot er den ersten Siedlern eine ideale Heimstatt und Nahrungsquelle. In einer Entfernung von knapp 5 km baute sich im Nordosten der Thüringer Wald auf und bildet für die Gegend einen zusätzlichen klimatischen Schutz. Wie die meistern umliegenden Dörfer wird das Dorf Brünn (Bronne, Burne, Brönn, Brunn, Brünn) zum ersten Male im Jahre 1317 urkundlich erwähnt. Das geschah im "Saalbuch", dem Verzeichnis, welches der erste "gefürstete Graf von Henneberg" mit Namen Berthold der Siebte anfertigen ließ.
Da aber besonders die fränkischen Siedler mehr und dichter das Land urbar machten und bewohnten - und dies besonders im Schutz von wehrhaften Burganlagen, wie Eisfeld sie bereits besaß - ist wohl damit zu rechnen, dass Brünn im Laufe des 9. Jahrhunderts entstanden ist. Der Ortsname, der in verschiedener Form auftrat, weist aber immer denselben Wortstamm auf. Mithin ist anzunehmen, dass nicht die Wenden, sondern fränkische Siedler die ersten Wohnstätten hier anlegten.
Die Nachbarorte Poppenwind, Brattendorf, Oberwind und Crock sollen nach Jakob und Brückner eindeutig slawischer Gründung sein. Ein weiterer Beweis dafür, dass es fränkische Siedler waren, die das Dorf gründeten, ist die Dorfanlage. Slawische Siedlungen weisen fast ausnahmslos die Rundform aus, oder sie sind in Form eines Hufeisens, wie zum Beispiel der Nachbarort Poppenwind, angelegt. Brünn ist aber ein typisches Haufendorf, die Häuser stehen geordnet an den zwei Hauptstraßen, nämlich an der von Südost nach Nordwest verlaufenden Eisfelder bzw. Schleusinger Straße und an der in der Dorfmitte von dieser abzweigenden Straße nach Goßmannsrod - Hildburghausen. Der Lauf der Brünna bestimmte sowohl die Straßen-, als auch die Häuseranlage des Ortes.
Die Brünna wird von drei Quellbächen gebildet, dem Brattendorfer Graben, der Afterbrünna aus dem Breiten Loh und der starken Quelle am Fuße des Kirchberges.Von dieser Quelle an heißt der Bach Brünna, früher Brünnau. Die Quelle war wahrscheinlich die Namensgeberin für das Dorf, denn genau betrachtet heißt Brünn so viel wie das Dorf am Brunnen. Wenn wir die Häuser betrachten, so kann auch heute - trotz vieler Veränderungen, welche die Kriege und Brände zur Folge hatten -, festgestellt werden, dass sie der mitteldeutschen Bauweise entsprechen.
Brünn war ein ausgesprochenes Bauerndorf. Die fränkischen Siedler bauten ihre Gehöfte in der Weise, dass Stall und Scheune vom eigentlichen Wohnhaus getrennt waren. Um aber vom Wohnhaus trockenen Fußes diese Wirtschaftsgebäude zu erreichen, waren sie durch die fränkische Laube miteinander verbunden. Diese Laube ist auch bis in diese Tage noch bei einer Reihe von Häusern vorhanden.
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Eckdaten zur Ortsgeschichte
1317 wurde der Ort Brünn (Bronne, Burne, Brönn, Brunn)erstmals urkundlich erwähnt
1573 Das Wahrzeichen von Brünn ist das Brunnenhäuschen
1649 trat der erste Schulmeister in Brünn seinen Dienst an
1660 wurde die Dorfmühle erstmals erwähnt. Sie gehört zu den ältesten Häusern von Brünn.
1670 Am 7. September war die Grundsteinlegung für die Kirche. Mit dem Bau der Kirche wurde auch der Friedhof angelegt.
1674 wurde mit dem Bau des Pfarrhauses begonnen.
1697 wurde das neue Schulhaus mit einem Kostenaufwand von 289 Gulden erbaut.
1738 Bau des Casser Steges (Brücke im Dorf)
1779 Am 12. März wurde eine neue Feuerspritze aus Coburg geholt und dazu ein Feuerwehrhäuslein errichtet.
1802 Bau des Steges in der Pitze
1808 Bau eines Brauhauses, welches später von der Familie Welsch übernommen wurde.
1817/18 Erlangung einer eigenen Konzession zur Braugerechtigkeit. Unter Anordnung eines Regierungsamtmannes Ludwig zu Eisfeld wurde zuerst der Keller, dann das Brauhaus und das Kellerhaus gebaut.
1854 Als Georg Löbel in diesem Jahr nach Amerika auswanderte, wurde sein Wohnhaus als Wächterhaus von der Gemeinde gekauft.
1855 Jubelfest des Augsburger Regionalfriedens, zu Ehren wurden 3 Linden am Berg gepflanzt. Bau eines Turmes auf das Gemeindewächterhaus.
1858 9 Linden wurden in der Brünner Flur gepflanzt.
1865 Im Gemeindewächterhaus wurde ein Backofen mit Backstube hergerichtet. Die Bevölkerung wurde angewiesen, hier zu backen.
1866 Bau der "Neuen Mühle" in Brünn.
1870 erklärte Frankreich Deutschland den Krieg. Aus unserem Ort wurden 6 junge Männer einberufen, kehrten aber alle wieder gesund heim.
1875 Am 8. September brach neben dem Wirtshaus bei August Sonnefeld Feuer aus, 5 Wohnhäuser mit Stallungen und Nebengebäuden brannten völlig ab.
1877 Am 14. Juli hat die Gemeinde eine neue Feuerspritze aus Oberlind erhalten. Sie war mit Saug- und Druckschläuchen versehen.
1892 Vom 26. bis 28. September wurde der untere Dorfbrunnen angelegt.
1893 Am 24. August brach Feuer in der Dorfmitte aus. 8 Wohnhäuser mit 6 Scheunen und Nebengebäuden brannten völlig ab.
1896 Der Bau der Drahtweberei wurde in Angriff genommen.
1899 Am. 10. Januar wurde die Handelsvereinigung Raiffeisen gegründet.
1900 Robert Vogtmann Sen. übernahm die Schmiede und gleichzeitig den Lebensmittelladen sowie die Tankstelle von Familie Trilsch.
1901 Emil Fischer erbaute seine Holzbildhauerei.
1903 Einweihung des Schulsaales durch den Schulrat, Ausbau der alten Schule zur Lehrerwohnung.
1905 Der Kaufmann Mahr hat die Konzession zur 3. Bierwirtschaft herausgeholt.
1906 Gründung eines Musik- und Humorvereins.
1910 Aus dem Musik- und Chorverein entstand ein Männerchor, es fand Fahnenweihe mit Sängerfest statt. Neben dem schon erwähnten Musik- und Humorverein entstanden noch ein Frauenverein, Turnverein, Militärverein, Radfahrverein, Gartenbauverein und Kaninchenzüchterverein.
1918 Im 1. Weltkrieg starben 16 Männer unseres Ortes. Ihre Namen sind auf einer Tafel auf dem Ehrenfriedhof verewigt.
1919 Beschlagnahme von Lebensmitteln. Alles gab es nur noch auf Marken.
1920 Bau des Transformatorenhauses. Die Gemeinde stellte die ersten Masten auf. Aus diesem Grunde wurden am Berg Lärchen geschlagen.
1920 - 23 wurde in Brünn die Separation durchgeführt.
1921 Das Bahnhofsgebäude mit Dienstwohnung, Güterschuppen und sanitären Anlagen wurde errichtet.
1922 In der Drahtweberei brach Feuer aus. Es entstand ein sehr grosser Schaden.
1923 Ab diesem Jahr erreichte die Inflation ihren Höhepunkt. Bepflanzung des Kirchenberges mit Lärchen.
1926 Zwei neue Brücken aus Eisenbeton wurden an der Furt und am Schwallig gebaut.
1927 Bau der Wasserleitung. Nach Fertigstellung im Mai wurde ein grosses Wasserfest gefeiert.
1928 Einweihung des Kriegerdenkmals.
1930 Nach langer Zeit wurde in diesem Jahr wieder ein Strassenwärter angestellt Ottomar Schmidt trat seinen Dienst an. Für jedes Haus wurde eine neue Hausnummer auf Kosten der Gemeinde beschafft.
1931 In diesem Jahr war die Arbeitslosigkeit überall im Steigen begriffen. Besonders die jungen Leute waren betroffen.
1945 In der Nacht vom 8. zum 9. April begann der Beschuss von Brünn. Am 10. April wurde der Ort zur Unkenntlichkeit verwüstet. Im Keller der Familie Welsch kamen 6 Personen durch eine Granate ums Leben. Im 2. Weltkrieg sind aus unserem Ort 27 junge Männer gefallen oder vermisst. Am 1. September 1945 kamen die ersten Neulehrer nach Brünn. Umwandlung des Raiffeisenvereins in eine Bäuerliche Handelsgenossenschaft.
1946 Gründung der KPD und der LDPD in Brünn. Gründung einer Konsumgenossenschaft im Ort.
1946/47 Der Winter war sehr hart. Hunger und Kälte liess viele Menschen, besonders alte und schwache, schnell dahinsterben, das Hamstern war weit verbreitet.
1952 Im Sommer wurde der Kindergarten im alten Schafhaus wieder eröffnet.
1955 1.10.:Offizielle Gründung des Volkschores Brünn. Chorleiter wurde Werner Müller aus Poppenwind.
1959 Umwandlung der Drahtweberei im Ernst-Thälmann-Werk. Am 1. November schlossen sich die ersten 4 Bauern in Brünn zur Gründung einer LPG zusammen.
1960 Abriss des Brauhauses Volk in der Eisfelder Strasse. Neufundierung und Verbreiterung der Brücke in der Ortsmitte. Zu Pfingsten fand ein grosses Volkskunstfest unter dem Motto "Heimat, alles für Dich" auf der grünen Wiese statt.
1963 Am 18. Oktober wurde die Konsum - Verkaufsstelle in der Hildburghäuser Strasse eingeweiht.
1964 Am alten Kindergarten in der Strasse zur grünen Wiese wurden 2 Räume angebaut. Die ehemaligen Räume des Kindergartens wurden für die Ernte-Kinderkrippe eingerichtet.
1972 Am 15. September war die 300-Jahr-Feier der Kirche. Aus diesem Anlass wurde die Kirche innen und aussen restauriert und renoviert.
1972 - 75 Erneuerungsarbeiten an der F4, an der Kreisstrasse Brünn - Goßmannsrod sowie an den Nebenstrecken Brünn - Poppenwind und Brünn - Bürden.
1975 Bau des Dorffunks.
1977/78 Anschluss an das Netz der Talsperre Schönbrunn.
1978 Am 29. Januar fand die Einweihung der Kinderkombination in der Eisfelder Straße statt. Aus dem alten Kindergarten entstand ein Jugendklub. Das alte Schafhaus wurde abgerissen. Das Gemeindehaus wurde erneuert, neubeschiefert, Türmchen und Uhr in Ordnung gebracht. Meliorationsarbeiten der Brünnawiesen und Begradigung des Wasserlaufes. Beseitigung der Ufer.
1981 Begradigung der großen Kurve in Richtung Brattendorf. Das Wohnhaus von Otto Bauer wurde bereits 1978 abgerissen.
1985 Das alte Backhaus wurde erneuert und renoviert.
1986 Am 14. März fand ein Bürgermeisterwechsel statt. Die ehemalige Bürgermeisterin Luise Knauer schied aus Altersgründen aus. Neuer Bürgermeister wurde Albrecht Oesterlein.
1987 Am 5. und 16. Januar starker Schneesturm mit totalen Verwehungen der Straßen nach Poppenwind, Crock und Eisfeld. Am 10. April Errichtung einer Buswartehalle an der Crocker Kreuzung.
1988 Die Errichtung einer Antennenanlage zur Verkabelung des Fernsehempfanges ist ein Schwerpunkt der Verbesserung unseres dörflichen Lebens. Einbau einer Küche im Gemeindehaus. Generalsanierung von Küche und Räumen in der Kindergartenkombination
1989 Die Mauer am Pfarrgarten in der Poppenwinder Straße wurde nach fast zweijähriger Bauzeit fertiggestellt. Die Firma Raab-Karcher übernahm die ehemalige LPG-Werkstatt in der Pitze.
- Grenzöffnung in der Nacht vom 09. / 10. November zur BRD -
1990 Am 1. Februar wurde die Partnerschaft mit Brünn, einem Ortsteil von Münnerstadt in Bayern, aufgenommen. Auf der grünen Wiese wurden Bohrungen zur Untersuchung des Wassers durchgeführt. Das Sägewerk in der Poppenwinder Straße wird geschlossen, ebenso der Laden von Robert Vogtmann. Am 6. Mai wird der erste Gemeinderat nach der Wende mit 7 Personen gewählt (zu Zeiten der DDR waren es 21 Volksvertreter gewesen), auch der Bürgermeister wird direkt von den Bürgern gewählt. Auf der „Grünen Wiese“ werden feste Verkaufsstände errichtet. Eröffnung von 3 Flaschenbierhandlungen, und zwar bei Karin Langer, Erhard Bauer und Irma Löbel
- Währungsreform am 01. Juli - - Wiedervereinigung Deutschlands am 03. Oktober -
1991 Im Januar wurde mit dem Einbau der Wasserruhren begonnen. Die Produktion im Thälmannwerk wird eingestellt. Am 24. April brach der Düngerschuppen der Raiffeisenbank zusammen. Im Oktober Eröffnung des Cafés zur Mühle nach nur 5monatiger Bauzeit. Am 13. Mai beginnen ABM- Maßnahmen in der Gemeinde Brünn. Die Straße zur Pitze, die Bergstraße von Brandt bis Tietz, die Straße zur „Grünen Wiese“ werden mit einer Teerdecke versehen. Schließung der Kinderkrippe.
1992 Beginn der Bauarbeiten an der Ortsdurchfahrt der B4. Im Mai Gründung des Feuerwehr- und Sportvereines. Die LPG wird aufgelöst und in die Milchland-GmbH Veilsdorf umgewandelt. Im Juli 675-Jahr-Feier mit Chronikabend auf dem Saal Reichshof, Orgelkonzert in der Kirche und Festzelt auf der Grünen Wiese. Im Juni wird die Konsum-Verkaufsstelle geschlossen. Die Gemeinschaftsantenne wird technisch auf 10 Programme erweitert. Am 2. Mai wird die Jagdgenossenschaft gegründet. An der Brücke B 4 wird ein Münzfernsprecherhäuschen errichtet, der Münzfernsprecher am Gemeindehaus entfernt. Die Poststelle bei Böhmer wird geschlossen und nach Brattendorf verlegt, die Sammelbriefkästen, aufgestellt an verschiedenen Orten, werden abgebaut.
1993 Am 07. Juni wird eine Handgranate aus dem 2ten Weltkrieg am Totenweg gefunden.
1994 Ende der Bauarbeiten an der Ortsdurchfahrt B4 im Juni. Die Feuerwehr veranstaltete den 1. Feuerwehrausscheid seit der Wende mit 13 Wehren am Felsenkeller. Die „Alte Post“ in der Eisfelder Straße wird abgerissen, um Platz für ein Wohnhaus zu schaffen. Erneuerungsarbeiten am Backhaus werden vorgenommen. Alle Häuser werden an das neue Telefonnetz angeschlossen.
1995 Die Gaststätte „Zur Linde“ schließt. Die Heizungsfirma EWS in der ehem. Mechanik des Pumpenbaues Merbelsrod, Außenstelle Brünn, geht Konkurs. Herr Hertwig aus Wiedersbach übernimmt das Objekt und eröffnet ein Autohaus. Beginn der Bauarbeiten an der Straße am Bahnhof und hinterm Dorf .
1996 Im Juni begann der Teilabriss des Thälmannwerkes. Vom 11. - 14. Juli feiert der Feuerwehrverein sein 10jähriges Sommerfest mit Kapellen, Ballonstart und einem Abschlussfeuerwerk. Der Kulturraum in der Gemeinde wird neu hergerichtet. Aufstellung von 3 Werbeflächen an den Ortseingängen
1997 Beginn des Umbaus der Kindergartenkombination in der Eisfelder Straße zu Wohnungen. Bau einer Buswartehalle in der Pitze am Standort der Fuhrwerkswaage der LPG
1999 Im September Beginn der Bauarbeiter für Straße und Gehwege in der Hildburghäuser Straße. Errichtung eines Spielplatzes an der Straße zur „Grünen Wiese“
2000 Im Frühjahr Ende der Bauarbeiter in der Hildburghäuser Straße. Desweiteren Beginn der Bauarbeiten der Bürdner Straße.
2001 Abriss der Thälmanngaragen am Kindergarten und der Dreschhalle am Schießstand.
2002 Abriss des Wohnhauses Zolke, um Platz für das neue Feuerwehrgerätehaus zu schaffen.
2003 Ende der Bauarbeiten in der Bürdner Straße. Errichtung einer Stromversorgung auf dem Festplatz zur „Grünen Wiese“. Die Bauernstube, Inh Erhard und Rosel Bauer, schließt.
2004 Ende August Schließung des Kindergartens. Im Oktober beginnen die Bauarbeiten der Autobahntrasse der A73 Kirchberg - Süßeberg.
2005 Im September beginnen die Bauarbeiten des neuen Feuerwehrgerätehauses, Anfang November ist dann Richtfest. Die Milchland GmbH nimmt die Stallanlage an der Mühle, welche seit 1976 leer stand, wieder in Betrieb. Bau des neuen Radweges ehemaliger Bahndamm Kreuzung Crock Richtung Brattendorf. Beginn der Bauarbeiten vom Feldweg zum Güllelager bis zur Hormes mit Teerdecke. Es erfolgt eine neue Dacheindeckung des Gemeindehauses und Aufsetzung einer neuen Turmkugel.
2006 Am 14. Mai gab es ein Kirchenchortreffen, wo der Landesbischof Kähler anwesend war. Das Café zur Mühle feierte am 08. September sein 15jähriges Bestehen mit einem großen Fest. Im Oktober wird das neue Feuerwehrhaus und -auto eingeweiht. Auf dem Brunnenhaus wird eine grundüberholte Turmkugel aufgesetzt und die Neugestaltung der Außenanlage durchgeführt.
2008 Fertigstellung und Eröffnung der A73 von Schleusingen - Eisfeld. Beginn der Bauarbeiten an den Friedhofswegen. Wegebaumaßnahmen mit Teerdecke am Totenweg und Flurweg. Beginn der Neugestaltung des Dorfplatzes.
2009 Wiederaufnahme von Blutspendeterminen nach langjähriger Pause im Gemeindehaus. Beginn des Neubaus des Radweges mit Räumarbeiten des alten Bahndamms Kreuzung Crock - Eisfeld und des Kirchberges. Die Küche im Gemeindeamt wird neu gestaltet. Beginn der Bauarbeiten am Flurweg Süßberg.
2010 Am 3.Januar Abschaltung der Antennenanlage. Ein neuer Wasseranschluss von der Fernleitung am Brattendorfer Weg wurde gebaut, der alte Hochbehälter am Kirchberg wurde außer Betrieb genommen. Beginn der Umbauarbeiten im Innenbereich der nicht mehr genutzten Kindergartenkombination. Nutzung der Dreschhalle durch die Gemeinde und Durchführung einer Erdverkabelung.
2011 Das LRA Hildburghausen hat entschieden, dass in Brünn keine rückwirkenden Staßenausbaubeiträge erhoben werden müssen.
2012 Anschaffung eines neuen Traktors für die Gemeinde mit Anbauteilen.
2013 Schließung des Cafés zur Mühle.
2014 Am 29. Juli gegen 17.00 Uhr führen Blitzeinschläge am Stetenrangen in die Elektroleitung in dessen Umfeld zu größeren Schäden an Elektrogeräten. Die Kopfstation der früheren Antennenanlage wird durch Vodafone weiter umgebaut. Der Mietvertrag für den Saal Koch wird aufgelöst.
2015 Erfolgt eine Backhaussanierung mit neuem Außenanstrich, einer Fußbodenerneuerung und einer Gewölbereparatur am Ofen mit Hilfe von Lottomitteln. Am 7. November wird der Bürgermeister Albrecht Oesterlein mit einem „ Großen Zapfenstreich“ der Stadtkapelle Eisfeld und einer Feier auf dem Dorfplatz verabschiedet. Der Landrat und andere Bürgermeister der umliegenden Gemeinden sind anwesend. Zuvor hatte es eine kleine Feierstunde im Gemeindehaus gegeben. Die Brünna im Bereich des Reichshofs wird durch den Gemeindearbeiter ausgebaggert.
2016 Am 1.1.2016 nahm der neue Bürgermeister Andreas Brandt seine Tätigkeit auf.
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Entwicklung der Landwirtschaft
Brünn war seit vielen Jahren ein landwirtschaftlich geprägter Ort. 92 landwirtschaftliche Betriebe von 30 Ar bis 10 Hektar waren in Brünn angesiedelt. Hart und mühevoll war die Arbeit auf dem Feld, wenig Technik war vorhanden. Um diesem Mangel abzuhelfen, wurde auch die Gemeinde mit stattlichem Zwang 1960 ein vollgenossenschaftliches Dorf. Es begann eine neue Epoche der landwirtschaftlichen Entwicklung bis zur Wende, wo die doch gut funktionierenden Strukturen zerschlagen wurden. Viel wurde gebaut und investiert - heute stehen diese Anlagen ungenutzt und sind dem Verfall preisgegeben. Einige davon wurden mittlerweile auch abgerissen.
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Entwicklung der Schule im Dorf
1649 trat der erste Schulmeister in Brünn seinen Dienst an.
1652 wurde mit dem Ausbau eines Bauernhauses als Schule begonnen.
1697 wurde mit dem Schulneubau begonnen.
1837 lösten sich Goßmannsrod, 1842 Poppenwind und 1882 Brattendorf von der Brünner Schule ab.
1903 wurde der Schulumbau - die "Neue Schule" - eingeweiht.
1948 wurden die oberen Klassen (5 bis 8) in Brattendorf eingeschult.
1963 wurde in Brünn der Schulbetrieb eingestellt.
Von 1649 bis 1961 unterrichteten in Brünn 22 Lehrer.
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Entwicklung der Eisenbahn
Im Jahre 1888/89 wurde die Schmalspurbahn von Eisfeld nach Unterneubrunn gebaut. Die Bahn hatte eine Länge von 25 km und mit Eisfeld 8 Stationen.
3 Brücken mussten gebaut werden, eine davon in Brünn. Ferner wurden auf den Stationen Unterkünfte für die Angestellten der Bahn und die Fahrgäste errichtet.
83 Jahre lang fuhr die Eisenbahn täglich die Strecke zwischen Eisfeld und Unterneubrunn.
Personenbeförderung wurde nur noch bis 1967 durchgeführt. Am 31. März 1973 erfolgte dann auch die Einstellung des Güterverkehrs.
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Entwicklung der Gaststätten
Da man auch in Brünn schon frühzeitig dem Gerstensaft zusprach, siedelten sich im Verlauf der Jahre in der Gemeinde verschiedene Vertreter des ausschenkenden Gewerbes an, so dass Brünn anno 1707 eine Schankstätte erhielt, in der Eisfelder Bier verzapft wurde. Im Jahre 1817 erwuchs daraus ein Wirtshaus - die heutige Gaststätte "Zur Linde" mit ihrem Inhaber Otto Koch. Die dazugehörige Brauerei wurde 1960 aufgrund von Brückenbauarbeiten abgerissen.
Die Gastwirtschaft Welsch stellte 1936 den Wirtschaftsbetrieb ein, doch wurde die Brautätigkeit nur bis 1932 ausgeübt. Das Brauhaus wurde aber erst 1949 abgerissen, nachdem die Wirtschaft im Kriege unter Beschuss geriet und abbrannte.
Der Name der Gaststätte "Reichshof" geht auf den früheren Besitzer, einen leidenschaftlichen Züchter der Rasse "Deutsches Reichshuhn", zurück. Mehrere Eigentümer wechselten - zwischenzeitlich betrieb man auch ein Ladengeschäft - ehe die heutig Familie Helbig am Tresen wie in der Küche agiert.
Neueste gastronomische Einrichtung ist das Café "Zur Mühle", das am 5. Oktober 1991 eingeweiht wurde, über eine stilvolle Einrichtung mit 50 Plätzen verfügt und von Familie Reich geführt wird.
Nach 1990 eröffneten zudem 3 Flaschenbierhandlungen - und zwar bei Langer, Bauer und Löbel sowie bei Pfadenhauer ein Imbiss.
Im Jahre 1995 schloß die Gaststätte “Zur Linde”.
Die Flaschenbierhandlungen Langer und Löbel schlossen, bei Wolf eröffnete eine Neue. Der Imbissbetrieb bei Pfadenauer und die Flaschenbierhandlung bei Bauer stellten danach ihren Betrieb ein.
Der Getränkehandel Achtenhagen aus Eisfeld eröffnete bei Günzel seine Brünner Außenstelle.
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Politik
Entwicklung des Gemeindeamtes
1854 wurde das Haus für 940 Gulden von einem Georg Löbel, der nach Amerika auswanderte, als Gemeindewächterhaus gekauft.
1855 wurde der Turm mit Uhr vom Wirtshaus auf dieses Haus umgesetzt.
1865 wurde daselbst eine Backstube eingerichtet, in der alle Einwohner backen mussten.
Nach dem 2. Weltkrieg diente ad Gebäude zeitweise als Unterkunft für Umsiedlerfamilien, und zwar bis in den 50er Jahren das Gemeindeamt wiederum Einzug hielt.
Von 1737 bis in die Gegenwart taten 23 Bürgermeister oder Dorfschulzen für die Gemeinde ihren Dienst.
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Gemeinderat
Der Rat der Gemeinde Brünn in Thüringen besteht aus 6 Ratsmitgliedern.
- FwV: 4 Sitze
- SV: 1 Sitz
- KCh: 1 Sitz
- (Stand: Kommunalwahl am 26. Mai 2019)
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Historisches über die Kirche
Die evangelisch-lutherische Kirche in Brünn wurde in den Jahren 1671 bis 1672 erbaut. Bis zu diesem Zeitpunkt gehörten Brünn und die nachstehend genannten Orte zur Pfarrei Crock. Obwohl Brünn 1666 nur 145 Einwohner zählte und in den Dörfern Goßmannsrod, Poppenwind und Brattendorf etwa 500 Menschen lebten, war der Wunsch lebendig, eine eigene Kirche zu haben. Aus eigenen Mitteln war jedoch an einen Kirchenbau nicht zu denken. So wandte man sich wiederholt bittend an den Landesherren Herzog Ernst "den Frommen" zu helfen. 1670 erhielten die Gebrüder Jacob und Leonhard Grambs durch den Herzog den Auftrag zum Bau der heutigen Kirche. Ein Gedenkstein über dem Hauptportal erinnert an die Baumeister. Der Kirchenbau verlief in mehreren Abschnitten. Baubeginn war am 7. September 1670 mit einer gottesdienstlichen Feier. Am 14. "Marci" 1671 stand der Rohbau. Vom 13. bis 20. Mai wurde das Dach und der Turm aufgerichtet. Es folgte die Inneneinrichtung mit der Anschaffung des Inventars im Oktober 1672 aus Anlass der 300-Jahr-Feier. Diese wurde unter erheblichen Opfern der Gemeinde ermöglicht. Dabei wurden Gemälde und Verzierungen an der Kanzel freigelegt, die 1731 von dem Hildburghäuser Schnitzer und Maler Johann Stamm geschaffen wurden. Heuer, im Jahre 1992, steht man vor der Aufgabe, das Dach der Kirche neu decken zu lassen. Schon nach knapp 30 Jahren lösen sich Dachziegel auf und Feuchtigkeit dringt ins Innere der Kirche. In der Gruft (Altarraum) liegen 14 Adlige, auch Pfarrer und deren Kinder, begraben. Heute gibt es im Kirchenspiel Brünn etwa 1100 Evangelische. Seit 1928 hat zwar die Filiale Brattendorf eine eigene Kirche, gehört aber nach wie vor kirchlich zu Brünn. Das kirchliche Leben und die Liebe der Brünner haben hier immer geblüht. "Herr, ich habe lieb die Stätte deines Hauses und den Ort, da deine Ehre wohnt." (Psalm 26,8) Seit etwa 1670 wird ein - nicht immer gut lesbares - Kirchenbuch geführt.
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Quellen: Gemeindeverwaltung Brünn, Ortspfarrer Dungs, Gemeindearchiv: Festschrift zur 675-Jahr-Feier der Gemeinde Brünn 1992.
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